Minimal invasive Bauchchirurgie

Reflux Operation und Zwerchfellbruch Operation

Was ist Reflux und was ist die Ursache?

Unter Reflux versteht man das Zurückfließen von Mageninhalt in die Speiseröhre. Dies wird normalerweise durch einen Schließmuskel am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen verhindert. Störungen dieser Barriere führen zu typischen Symptomen der Refluxkrankheit wie Sodbrennen (ein Schmerz bzw. Druck hinter dem Brustbein), saures Aufstoßen, morgendliche Heiserkeit, chronischer Husten und Bronchitis. Die Ursache für Reflux ist oft die Kombination aus einem defekten Schließmuskel und einem Zwerchfellbruch. Die Reflux Operation stellt für die meisten Patienten die dauerhafte Heilung dar.

 

Ernährung und Lebensgewohnheiten:

Mehr als 7% der Österreicher leiden unter solchen Beschwerden. Der erste Schritt sollte die Umstellung der Ernährung und der Lebensgewohnheiten sein. Mit Hilfe dieser Maßnahmen schaffen es viele Patienten eine deutliche Verbesserung  und manche sogar Beschwerdefreiheit zu erzielen. Doch oft reichen diese Umstellungen nicht aus, die Reflux Krankheit im Zaum zu halten.

 

Medikamentöse Therapie:

Mittels medikamentöser Therapien kann zwar die Produktion der Magensäure im Magen reduziert werden, eine Hochfließen des Mageninhalts selbst kann man jedoch nicht damit verhindern. Des weiteren ist auch zu bedenken, dass die lebenslange Einnahme dieser Medikament mit zum Teil erheblichen Nebenwirkungen und Langzeitfolgen einhergeht.

Speiseröhrenkrebs:

Kommt es über Jahre hinweg zur Schädigung der Schleimhaut der Speiseröhre, so kann dies mit einem erhöhten Risiko an Speiseröhrenkrebs zu erkranken einhergehen. Dies kommt jedoch nur sehr selten vor. In der Regel können, falls bei Reflux Patienten regelmäßig Magenspiegelungen durchgeführt werden, Vorstufen rechtzeitig erkannt und behandelt werden.

Reflux Operation:

Die operative Sanierung stellt daher für die meisten Patienten die optimale Therapie dar, mit der bei 90 – 95% eine langfristige Heilung erzielt werden kann. In Gesprächen mit bereits operierten Patienten stellt sich oft heraus, dass die meisten es bereuen, sich nicht schon früher operieren haben zu lassen und anstatt dessen einen jahrelangen Leidensweg gehen mussten.

Die Reflux Operation erfolgt in der Regel laparoskopisch (minimal invasiv, „Schlüssellochmethode“): In Vollnarkose werden kleine Schnitte im Bereich der Bauchdecke gesetzt, über welche Operationsinstrumente und eine Optik in die Bauchhöhle eingeführt werden.

Hiatoplastik - Zwerchfellbruch Einengung:

Der Chirurg repositioniert den Magen wieder in den Bauchraum, für den Fall, dass auch ein Zwerchfellbruch vorhanden ist. Zunächst engt er die Zwerchfellöffnung (Hiatus) wieder auf ein normales Kaliber ein (Hiatoplastik).

Magenmanschette - Antirefluxplastik:

Danach bildet man eine sogenannte Magenmanschette , indem man die Magenkuppe um den unteren Teil der Speiseröhre gewickelt und somit einen Ventilmechanismus hergestellt wird. Wir bezeichnen dies als Antirefluxplastik. Hierbei kommt in meinen Händen in der Regel eine sogenannte Toupet Manschette (270° Manschette) zur Anwendung. Diese ist zwar für die Chirurgen technisch aufwendiger, als die sogenannte Fundopikatio nach Nissen (360° Manschette), bereitet aber dem Patienten insbesondere im ersten Jahr nach der Reflux Operation weniger unerwünschte Nebenwirkungen: Schluckstörungen, Bloating (Aufgeblähtheit) und Schwierigkeiten zu Erbrechen, wie man sie gelegentlich bei der 360° Manschette sieht, sind deutlich seltener.

Die Operation wird von mir auch mit dem Da Vinci Operationssystem durchgeführt, wobei ich in Österreich die ersten Eingriffe in einem Privatspital durchgeführt habe.

Die Reflux Operation dauert 1-2 Stunden und die meisten Patienten können das Spital am Tag nach der Operation verlassen.

Nach der Operation:

Nachdem die Operation minimal invasiv durchgeführt wird, sind die Patienten relativ rasch wieder fit. Der Schmerzmittelbedarf ist moderat und meist nur für wenige Tage notwendig.

Ich ermutige meine Patienten sich rasch wieder normal zu bewegen. Daher ist Bettruhe und übertriebene Schonung nicht notwendig und nicht förderlich. Nach der OP sollte man sich die ersten beiden Wochen flüssig breiig ernähren, da in den ersten Tagen durch die postoperative Gewebsschwellung die Manschette enger sein könnte. Nach dem Abschwellen ist eine normale Ernährung wieder möglich und gewünscht. Weiters ist in den ersten 2 Monaten nach der OP Schweres Heben und Drucksteigerungen im Bauchraum zu vermeiden. Bei ca. 20% der Patienten kann es im langfristen Verlauf (15-20 Jahre) wieder zu Refluxsymptomen kommen.

 

Was muss vor der Reflux Operation untersucht und unternommen werden?

Das wichtigste für mich als Ihr behandelnder Chirurg ist zunächst das ausführliche Gespräch mit Ihnen. Dieses findet in vertrauensvoller Atmosphäre in einer meiner beiden Privatordinationen statt. Hierbei lerne ich Sie und Ihre Beschwerden kennen und kann mir ein erstes Bild über Ihre Probleme machen. Hilfreich sind eventuell schon vorhandene Befunde. Bitte zögern Sie nicht mich zu kontaktieren, wenn Sie noch keine Untersuchungen gehabt haben. Ich helfe Ihnen gerne weiter, diese in die Wege zu leiten.

Neben dem ausführlichen Gespräch sind die wichtigsten Untersuchungen, die wir vor einer Reflux Operation benötigen die Gastroskopie (Magenspiegelung) und die Videokinematographie (Schluckröntgen):

  • Gastroskopie: Eine Magenspiegelung muss bei allen Refluxpatienten durchgeführt werden. Diese führe ich am liebsten selber bei meinen Patienten durch, bevor ich sie operiere.

Weitere Untersuchungen, die bei unklarer Diagnose und manchmal zur weitere Abklärung durchgeführt werden sind die Manometrie und pH-Metrie:

  • Manometrie: Es handelt sich hierbei um eine Druckmessung in der Speiseröhre. Hierbei wird festgestellt, wie die Muskulatur der Speisröhre und des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen funktioniert. Dies erfolgt mit einer dünnen Sonde, die über die Nase in die Speiseröhre eingeführt wird (ca. 20 min Untersuchungszeit).
  • pH-Metrie: Es wird bei dieser Untersuchung eine Sonde über Nase in die Speiseröhre eingelegt und diese für 24 Stunden belassen. Mittels dieser Sonde wird die Säurebelastung in der Speiseröhre gemessen und mit einem tragbaren Rekorder aufgezeichnet.

 

Wenn Sie an Reflux leiden so zögern Sie bitte nicht, mich für ein unverbindliches Gespräch zu kontaktieren!